Select Page

Lernen im 60-Minutentakt

Seit dem Schuljahr 2024/2025 geht die Grundschule Rohrbach neue Wege und hat den bisherigen 45-Minuten-Takt der Unterrichtsstunden auf 60 Minuten umgestellt und den Schulltag neu rhytmisiert s.h. Läuteordnung. Dadurch erhoffen wir uns, wie bereits an anderen Schulen beobachtet, eine spürbare Entschleunigung im Schulalltag und weniger Konfliktsituationen. An der Gesamtdauer des Schultages ändert sich kaum etwas, aber die Unterrichtszeit pro Stunde wird von 45 auf 60 Minuten verlängert. Unsere drei bis fünf Unterrichtsblöcke pro Tag sind dabei jeweils an den natürlichen Biorhythmus der Schülerinnen und Schüler angepasst.

Shutterstock.com: 347462222 ©stockfour

Vorteile:

  • Strukturierter Tagesablauf: Eine klar strukturierte Tagesroutine mit festen Pausen und Bewegungszeiten schafft eine ruhigere und konzentriertere Lernumgebung. Dies reduziert Unruhe im Schulhaus und erhöht die Effektivität des Unterrichts.
  • Verlängerte Lernzeit: In allen Fächern steht nun mehr “echte” Lernzeit zur Verfügung. Im 45-Minuten-Takt blieb oft nicht genügend Zeit, um Themen umfassend und reflektiert abzuschließen. Kooperative Lernformen, Differenzierung und die Reflexion der Arbeiten der Lernenden können nun intensiver und produktiver gestaltet werden.
  • Qualifizierter Fachunterricht: In den Jahrgängen 3 und 4 wird, wenn möglich, der Fachunterricht von Lehrkräften übernommen, die das jeweilige Fach studiert haben. Studien zeigen, dass erfahrene Lehrkräfte mit hohem Fach- und didaktischem Wissen besseren Unterricht gestalten und die kognitive Aktivierung der Schülerinnen und Schüler fördern können. Das höhere Fachwissen trägt messbar zur Unterrichtsqualität und damit zum Lernerfolg bei.
  • Flexibilität in den unteren Jahrgängen: Für die jüngeren Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1 und 2 können die 60-Minuten-Stunden flexibel in kleinere Lerneinheiten aufgeteilt werden (z.B. 3×20 Minuten oder 2×30 Minuten).
  • Schulischer Schwerpunkt auf basale Kompetenzen in Klasse 1 und 2: Ein solider Grundstein in diesen basalen Kompetenzen ist entscheidend für den weiteren Bildungserfolg der Schüler. Durch verstärkte Förderung dieser Fähigkeiten werden die Kinder besser auf die Anforderungen der höheren Klassenstufen vorbereitet.
  • Mehr Mathematikunterricht in Klasse 1 und 2: Ein verstärkter Mathematikunterricht legt frühzeitig eine fundierte Basis für mathematisches Verständnis, das für viele weitere Fächer und zukünftige Bildungswege essenziell ist.
  • Kürzung der Kontingentstundentafel Kl. 1/2 und Erhöhung in Kl. 3/4: Eine Reduzierung der Wochenstunden in den ersten beiden Klassenstufen entlastet die jüngeren Schüler und ermöglicht eine intensivere und fokussiertere Auseinandersetzung mit den zentralen Lerninhalten. Die erhöhte Stundenzahl in den Klassen 3/4 unterstützt die vertiefende Bearbeitung der Lerninhalte speziell in den Fächern Sachunterricht, Musik und Kunst.
  • Unterrichtsbeginn zur 2. Stunde in Klasse 1 und 2: Ein späterer Unterrichtsbeginn sorgt für ausgeschlafenere und konzentriertere Schüler. Der strukturierte Unterrichtsblock von 8:30 bis 12:15 gewährleistet einen verlässlichen und unterbrechungsfreien Lernablauf.
  • Anbautrakt als Lehr- und Lernraum für die Schulanfänger der Klasse 1: Ein speziell gestalteter Raum bietet eine anregende Lernumgebung, die den besonderen Bedürfnissen und Anforderungen von Schulanfängern gerecht wird und eine positive Lernatmosphäre schafft.
  • Offener Anfang: 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn können die Schülerinnen und Schüler in Ruhe ankommen. Eine Lehrkraft beaufsichtigt zwei Klassenräume, sodass ein entspannter Start in den Schultag möglich ist.
  • Frühstückspause im Klassenverband: Etwa 10 Minuten werden für eine gemeinsame Frühstückspause im Klassenverband eingeplant.
  • Längere Hofpause: Die Schülerinnen und Schüler genießen eine erweiterte Hofpause von 30 Minuten.
  • Bewegung im Klassenzimmer: Zwischen den Unterrichtsblöcken, die im Klassenzimmer verbracht werden, gibt es eine gemeinsame durch die Lehrperson angeleitete Bewegungszeit.
  • Engmaschigere Aufsicht: Im Klassenzimmer sind die Schülerinnen und Schüler in der Regel immer unter der Aufsicht einer Lehrkraft. Der häufige Leerlauf zwischen den Unterichsstunden, wie es ihn im 45-Minuten-Rhythmus häufig gab, entfällt.

Pausenangebot: Für die großzügigen Pausenzeiten haben wir ein vielfältiges Angebot geschaffen:

  • Großflächige Schulhöfe mit verschiedenen Spiel- und Klettergeräten, die den Schülerinnen und Schülern ausreichend Platz und Möglichkeiten für Bewegung bieten.
  • Ein Spielehaus zum Ausleihen von unterschiedlichen Spiel- und Sportgeräten, um die Pausen aktiv und abwechslungsreich zu gestalten.
  • Ruhige Ecken in unserem Outdoor-Klassenzimmer, die zum Entspannen und Verweilen einladen, für all jene, die in den Pausen Erholung suchen.

In allen Jahrgangsstufen achten wir darauf, den Unterrichts- und Pausentag in einem rhythmischen Wechsel von Aktivierung und Ruhe, Anspannung und Entspannung zu gestalten. So können die Schülerinnen und Schüler ihren Tag ausgewogen und im Einklang mit ihren Bedürfnissen erleben.

Diese Neuerungen sollen dazu beitragen, den Lernalltag strukturierter und zugleich entspannter zu gestalten.