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Streitschlichter
Bei der Ausbildung zum/r Streitschlichter/in bzw. Schülermediator/in wird eine Gruppe von höchstens zehn Kindern aus der dritten Klasse in zwölf doppelstündigen Unterrichtseinheiten mit dem Verfahren der Mediation vertraut gemacht.
Lehrkräfte schlichten meist nicht, sondern richten, da das akut schneller geht und die Einbußen an der Unterrichtszeit geringer sind; dies zeigt aber oft keinen nachhaltigen Effekt, da der Streit bei der nächsten Gelegenheit wieder aufflammt. Im Gegensatz dazu wird bei der Mediation eine nachhaltige Lösung zu erreichen versucht, mit der beide Streitparteien einverstanden sind.
Die Kinder lernen angelehnt an die fünf Schritte der klassischen Mediation die Streitschlichtung in sechs Stufen:
- Erklären der Regeln
- Frage nach dem Hergang
- Frage nach den Gefühlen der Beteiligten
- Frage nach der Vorgeschichte
- Gemeinsame Lösungssuche
- Vertrag/Nachtreffen
In vielen Rollenspielen wird das Erlernte immer wieder eingeübt. Am Ende der zwölf Unterrichtseinheiten und eventueller zusätzlicher Übungseinheiten wird zunächst eine schriftliche, dann eine praktische Prüfung abgelegt und die Kinder, die beide bestehen, werden als Viertklässler dann als Streitschlichter eingesetzt.
Es findet regelmäßig eine Art Supervision für die Streitschlichterkinder durch die Schulsozialarbeiterin statt, damit diese die Möglichkeit bekommen, ihr Handeln zu reflektieren und auftretende Probleme zu besprechen. Die Streitschlichterkinder können sich mit ihren Fragen und Schwierigkeiten an die Schulsozialarbeiterin wenden (immer donnerstags im Haus).